Die Kirche St. Bartholomäus in Weißenfeldweissenfeld-innen
           
Kirchengeschichte:
1315 nach der 1.Bestandsaufnahme der Diözese Freising gehört die Dorfkirche in Weißenfeld zur Pfarrei Ottendichl.
1443 nach dem Herdstättenverzeichnis des Landgerichts Schwaben weist die Existenz eines Mesners auf das Vorhandensein der Weißenfelder Kirche hin.
1483 Neubau der Kirche, vom dem noch der gotische Chor und die Sakristei erhalten ist.
1524 nach den Sundemdorfer Pfarrmatrikel n der Diözese Freising ist der St. Bartholomäus Kirchenpatron
1739/40 erwähnt in den Schmidtischen Pfarrmatrikeln
1769/70 Umbau des Kircheninneren im Barockstil
1875 stürzt das gotische Gewölbe ein und wird durch eine Flachdecke ersetzt.
1880 nach der 1.detaillierten Kirchenbeschreibung von Mayer-Westermayr ist Weißenfeld Filialkirche der Pfarrei Ottendichl, besitzt 2 Glocken und eine Orgel mit 4 Registern. Der Pfarrgottesdienst findet an jedem 3.Sonntag durch den Pfarrer statt. Kirchenvermögen 12.490 M.
1947 reißt der Sturm die Turmkuppel herunter, die 1948 wieder ersetzt wird.
1970 das Dorf Weißenfeld wird zur Expositur Neufam umgepfarrt.
1979 Renovierung der Dorfkirche, Trockenlegung der Außenmauem
Die künstlerische Ausgestaltung der Dorfkirche Weißenfeld. Nach Helmut Schläfer.
Der Kern des Langhauses noch romanisch. Die Mauerstärke beträgt 85 cm. Das flachgedeckte Langhaus hat 3 Fensterachsen, der gotische Chor mit 2 Jochen und dreiseitigem Schluß wurde gegen 1720 barockisiert. Zur Verstärkung des Chores sind außen Strebepfeiler, das sind vorstehende
Mauerzungen, angebracht. Sie stammen aus dem 15. Jahrhundert.
An der Südseite steht der stattliche Turm mit achteckiger Kuppel.
Der reiche Stuckdekor im Chor ist sehr sehenswert! In weißem Stuck auf rosa Grund sieht man halbfigurige Engel, geflügelte Engelsköpfe, Girlanden,  Akanthusblätter, Palmzweige und Blumengewinde.
Der Stuck erinnert an den der Dreifaltigkeitskirche in Grafing, der 1748 von Johann Baptist Zimmermann gefertigt wurde.
Der Weißenfelder Stuck dürfte aus der gleichen Zeit stammen.
Auch der Hochaltar ist bemerkenswert. Als offener Säulenhalter nimmt er mit zwei seitlichen Durchgängen die ganze Breite des Chores ein. Petrus und Paulus flankieren die zurückgesetzte, in einem Halbrund stehende Figur des Heiligen Bartholomäus.
Der Kirchenpatron hält in der rechten Hand ein Messer, über seinem linkem Arm hängt die ihm abgezogene Haut. Auf eine andere Legende, derzufolge er gekreuzigt worden ist, bezieht sich die volkstümliche Darstellung in 8 Tafeln an der Emporenbrüstung (18. Jahrhundert).
Erinnert sei noch an die Darstellung des Bartholomäus mit dem Messer und Buch in der Münchener Alten Pinakothek.

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